Schon die heidnischen Germanen haben die Wintersonnenwende mit dumpfen Tönen aus großen Blasinstrumenten begrüßt. Noch heute sind in der Mitte des Winters die Middewinterhornbläser mit ihren archaischen Instrumenten unterwegs. Bei klarem und frostigem Wetter sind die Hörner kilometerweit zu hören.
Wenn die Geschenke ausgepackt, der Braten aufgegessen und die Verwandtschaft verabschiedet ist, trifft sich mancher Emsländer am zweiten Weihnachtsfeiertag zum “Stephanussteinigen”. Nicht, um dem christlichen Märtyrer zu gedenken, sondern sich die Feiertage beim Frühschoppen durch den Kopf gehen zu lassen. In römisch-katholisch geprägten Gegenden existierten bis weit in das 20. Jahrhundert zahlreiche Bräuche, die am 26. Dezember auf den Heiligen und seine Todesumstände Bezug nehmen. Nach dem Kirchgang wurden dazu bestimmte Trinkrituale durchgeführt.